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04.03.2004 - Genforschung |
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Erweiterung des Gentech-Zoos: Schmetterlinge mit Quallengenen
Amerikanische Forscher haben die ersten transgenen Falter erzeugt
Die ersten genmanipulierten Schmetterlinge flattern durch ein Labor
im US-amerikanischen Buffalo. Sieben Exemplare des afrikanischen
Tagfalters Bicyclus anynana tragen in ihrem Erbgut ein zusätzliches
Markierungsgen aus einer Quallenart. Die Genveränderung bringt die
Augen der Schmetterlinge zum Leuchten, denn das neue Gen trägt die
Information für ein Eiweiß, das im UV-Licht fluoresziert. Das berichten
die Forscher um die Biowissenschaftlerin Antonia Monteiro in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society: Biological Science.
Das
Quallen-Gen sei ein wichtiger erster Schritt für die Erforschung der
bunten Insekten gewesen, schreibt Monteiro. Zum ersten Mal sei es
gelungen, das Erbgut einer fremden Spezies so in Schmetterlingsembryos
zu implantieren, dass die erwachsenen Tiere daraus ein Eiweiß
produzieren und das neue Gen auch an ihre Nachkommen weitergeben. Die
Wissenschaftlerin hatte für diesen Test das Quallengen ausgewählt, weil
das daraus entstehende leuchtende Eiweiß sehr leicht aufgespürt werden
kann.
Monteiro und ihre Kollegen wollen ihre Methode jetzt einsetzen, um die auffälligen Flügelmuster
der Schmetterlinge zu untersuchen. Von besonderem Interesse sei dabei
die Frage, wie Gene reguliert werden und wie vorhandene Gene zu neuen
Eigenschaften führen können. Mit ihrem neuen Ansatz können die Forscher
nun neue Gene zufällig in verschiedene Bereiche des
Schmetterlingserbguts integrieren und testen, wo sie Funktionen
erfüllen und wo nicht.
ddp/bdw - Ilka Lehnen-Beyel
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