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29.06.2005 - Natur |
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Schimmernde Anmache
Schmetterlingsweibchen stehen auf Flügel, die im UV-Bereich glänzen
Die Weibchen des Afrikanischen Augenfalters suchen sich bei der
Partnerwahl die Männchen mit den am stärksten im UV-Licht glitzernden
augenähnlichen Flecken auf den Flügeln aus. Große Augenflecken werden
hingegen nicht bevorzugt. Das haben amerikanische Forscher
festgestellt, als sie das Muster der Unter- und Oberseite der
männlichen Flügel bemalten. Bei
den hauptsächlich in Zentralafrika vorkommenden Afrikanischen
Augenfaltern Bicyclus anynana entscheiden die Weibchen, ob es zu einer
Kopulation zwischen den beiden Partnern kommt oder nicht. Die
Flügelunterseite spielt bei dieser Wahl des Geschlechtspartners keine
Rolle, stellten die Wissenschaftler in ihrer Untersuchung fest. Als sie
jedoch die weiße Pupille auf der Flügeloberseite bei einigen Männchen
schwarz übermalten, wurden diese von den Falterweibchen weitaus weniger
häufig gewählt. Ebenso schlecht schnitten Männchen mit einer doppelt so
großen Pupille als üblich bei den Weibchen ab. Die Weibchen bevorzugen
Partner, deren Pupillendurchmesser etwa bei einem halben Millimeter
liegt, fanden Monteiro und Robertson heraus.
Um die UV-Reflexion der weißen Pupille zu verhindern, bestrichen die Wissenschaftler diese mit dem Pflanzenextrakt Rutin.
Das Ergebnis: Die Schmetterlingsweibchen wählten die Männchen mit einer
nicht reflektierenden Pupille ebenso selten aus wie Männchen mit einer
schwarz übermalten Pupille. Dies hänge mit dem blitzenden Lichteffekt
zusammen, der sich durch die UV-Reflexion ergibt, erklären die
Wissenschaftler. Nähert sich das Männchen dem Weibchen an, so flattert
es schnell mit seinen Flügeln, wobei das Weibchen die Pupille auf dem
Flügel sehen kann. Zum einen werden durch das Flattern Pheromone zu den Antennen des Weibchens versprüht, zum anderen wird das Weibchen dadurch jedoch auch visuell stimuliert.
Weitere Studien sollen nun zeigen, ob die Augenflecken auch bei der
Partnerwahl der Männchen eine Rolle spielen. Denn auch die Weibchen
tragen auf ihren Flügeln UV-reflektierende Flecken, die jedoch nicht
sichtbar sind, wenn die Weibchen ruhen.
Antonia Monteiro und Kendra Robertson (Universität von Buffalo): Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences, Online-Veröffentlichung vom 29. Juni
ddp/wissenschaft.de – Katharina Schöbi
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